Bei einem Jugendkonto handelt es sich um Girokonto für minderjährige Kinder unter 18 Jahren. Es ist für Kinder enorm wichtig für ihr späteres Leben, dass sie lernen mit Geld umzugehen. Daher sollten Eltern für ihr Kid auch ein Girokonto eröffnen, wenn dieses ein gewisses Alter erreicht hat. Wir verraten Ihnen, worauf Eltern bei einem Jugendkonto achten sollten.
Es ist aus pädagogischer Sicht auf jeden Fall sinnvoll, Kindern frühzeitig den Umgang mit Geld näherzubringen. Dazu gehört einerseits, dass die Eltern ihren Kindern ein regelmäßiges Taschengeld zukommen lassen. Bei der Frage, wie hoch dieses Taschengeld sein sollte, hilft ein Blick auf die Taschengeldtabelle der Jugendämter. Mit dem Taschengeld sollte man schon möglichst früh beginnen, am besten bereits im Alter von 4 bis 5 Jahren. Wenn das Kind dann noch etwas älter und reifer ist, ist es zudem auch sinnvoll, ihm ein Girokonto einzurichten. Die meisten Experten raten, frühstens ab einem Alter von zwölf Jahren ein Jugendkonto für das Kind zu eröffnen. Natürlich spielt auch immer die individuelle Entwicklung des einzelnen Kindes dabei eine Rolle.
Kostenloses Jugendkonto ohne Kontoführungsgebühren
Heutzutage bieten fast alle Banken ein Jugendkonto an. So können sich auch Minderjährige bereits frühzeitig an den Umgang mit einem Girokonto gewöhnen. Das Gute an einem Jugendkonto ist, dass die Banken in der Regel auf Kontoführungsgebühren verzichten, solange der Kontoinhaber noch minderjährig ist. Die Auswahl an kostenlosen Jugendkonten ist also wesentlich größer als bei regulären Girokonten für Erwachsene. Wenn das Kind volljährig wird, stellen die Banken das Jugendkonto normalerweise auf ein reguläres Girokonto um. Dann können mitunter Kontoführungsgebühren für das vormals kostenlose Konto anfallen. Es gibt aber auch einige Banken, die nach Erreichen der Volljährigkeit Sonderkonditionen für junge Leute in Ausbildung oder Studium anbieten.
Auf Wunsch gibt es auch eine Bankcard zu dem Jugendkonto kostenlos dazu. Mit der Karte kann Bargeld am Geldautomaten abgehoben. Für diesen Fall ist es ratsam, bei der Auswahl der Bank auch auf ein gut ausgebautes Automatennetz zu achten. Denn bei Bargeldabhebungen an Fremdautomaten werden oft hohe Gebühren fällig. Beim Jugendkonto haben Eltern auch die Möglichkeit, die Funktionen des Kontos einzuschränken. So können sie beispielsweise festlegen, wie viel Geld ihr Kind maximal vom Konto abheben darf. Auch der Zugang zum Online-Banking kann für Kinder untersagt werden.
Girokonto für Minderjährige eröffnen
Da minderjährige Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nach deutschem Recht nur beschränkt geschäftsfähig sind, können sie alleine kein Girokonto eröffnen. Somit ist bei der Eröffnung eines Kinder- bzw. Jugendkontos die Zustimmung der Erziehungsberechtigten auf jeden Fall erforderlich. Dabei gilt es zu beachten, dass beide Elternteile der Kontoeröffnung zustimmen müssen, auch wenn sie getrennt leben. Falls ein Elternteil das alleinige Sorgerecht für das Kind haben sollte, muss es das durch einen Sorgerechtsbeschluss nachweisen. Wenn die Eltern verschiedene Familiennamen haben, ist die Heiratsurkunde für die Eröffnung des Jugendkontos erforderlich.
Die Identität des Kindes muss mittels einer Kopie der Geburtsurkunde nachgewiesen werden. Die beiden Elternteile können sich durch Vorlage ihrer Ausweise in der Bankfiliale identifizieren. Bei Direktbanken ohne Filialnetz kann der Identitätsnachweis auch mittels Postident-Verfahren in einer Postfiliale erfolgen. Alternativ bieten heutzutage auch viele Banken wie etwa comdirect oder ING-DiBa das sogenannte Videoident-Verfahren an, bei dem die Identitätsfeststellung mittels Webcam vom heimischen Computer durchgeführt werden kann.
Kein Dispokredit beim Jugendkonto
Wenn Eltern ein Jugendkonto für ihre Kinder einrichten, müssen sie auch keine Angst haben, dass ihre Kinder sich verschulden könnten. Denn ein Jugendkonto für Minderjährige wird grundsätzlich immer als Guthabenkonto geführt. Das bedeutet, ein Dispokredit wird dem minderjährigen Kind auf keinen Fall eingeräumt, so dass das Konto auch nicht ins Minus rutschen kann. Das wäre gesetzlich auch gar nicht erlaubt.
Prepaidkreditkarte für Kinder und Jugendliche
Deswegen können minderjährige Kinder und Jugendliche auch keine Kreditkarte mit Kreditrahmen nutzen. Als Alternative zur normalen Kreditkarte bieten viele Banken eine Prepaid-Kreditkarte für Kinder und Jugendliche an. Per Überweisung wird Guthaben auf die Prepaid-Kreditkarte geladen, dass danach ausgegeben werden kann. Eltern können auch ein Limit festlegen, um die Ausgaben des Kindes mit der Prepaid-Kreditkarte zu begrenzen. Eine Prepaid-Kreditkarte für Kinder macht beispielsweise dann Sinn, wenn das Kind auf Klassenfahrt fährt und die Eltern ihm aus Sicherheitsgründen nicht soviel Bargeld mitgeben wollen. Grundsätzlich sollten Eltern, die darüber nachdenken, ob sie ihrem Nachwuchs eine Prepaid-Kreditkarte zur Verfügung stellen wollen, immer abwägen, wie reif das jeweilige Kind im Umgang mit Geld bereits ist.